Radiogottesdienst aus Mutterhaus der Clemensschwestern
Zur christlichen Gemeinde gehören auch Kranke und Pflegebedürftige, die nicht in die Kirche kommen können. Sie und andere Interessierte haben am Sonntag, 31. Juli, Gelegenheit, einen Radiogottesdienst aus dem Bistum Münster mitzufeiern.
Um 10 Uhr überträgt WDR 5 den katholischen Gottesdienst aus der Mutterhauskirche der Clemensschwestern in Münster. NDR Info ist ebenfalls angeschlossen. Die heilige Messe ist außerdem im Internet unter www.wdr5.de zu hören.
Den Gottesdienst leitet Pfarrer Dr. Antonius Hamers. Es singt eine Schola der Clemensschwestern. Die Orgel spielt Hermann Koop.
Ausgehend vom Tagesevangelium beschäftigt sich Hamers in seiner Predigt mit dem angemessenen Umgang mit dem Ererbten und dem eigenen Besitz sowie dem Hinterfragen der eigenen Prioritäten. Im Evangelium begegnet Jesus Christus einem Mann, der fürchtet, in seiner Familie bei einem Erbfall benachteiligt zu werden. Jesus erzählt diesem Mann von einem Kornbauern, der sich Gedanken um die Lagerung seiner üppigen Ernte macht. Damit weist Jesus darauf hin, dass es letztlich nie um das geht, was Menschen auf Erden für sich sichern.
"Das letzte Hemd hat bekanntlich keine Taschen", bestätigt auch Hamers die Botschaft des Evangeliums. In erster Linie gehe es darin nicht darum, "Kritik am Reichtum zu üben und zur gerechten Verteilung der Güter aufzurufen." Denn Jesus verheiße ein Leben, das über das irdische Dasein hinaus gehe. Doch dieses Leben, das Reich Gottes sei bereits in dieser Welt angebrochen. Deshalb könne der Mensch seine Prioritäten mit Blick auf seinen Besitz anders setzen. "Dann kann ich mich auch davon trennen, dann kann ich davon abgeben, dann kann ich teilen – mit meinem Bruder das Erbe und mit dem Hungrigen das Brot", sagt Hamers.
Die Clemensschwestern lebten dies in besonderer Weise vor, indem sie ohne persönliches Eigentum ein Leben führten im Blick auf Gott und ihre Mitmenschen. Sie wie viele andere Ordensleute erinnerten daran, "dass Besitz, Vermögen, Reichtum im Leben nicht alles ist" und "dass ein solches Leben möglich ist, dass es auch ein erfülltes, ein gutes Leben sein kann."
Die Ordensgemeinschaft der Clemensschwestern wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts gegründet, um Kranke zu pflegen. Diese Absicht spiegelt sich in ihrem Gründungsnamen "Gemeinschaft der Barmherzigen Schwestern" wider. Ihren heutigen Namen – Clemensschwestern – verdanken sie der Tatsache, dass ihnen Ende des 19. Jahrhunderts die Pflege im Clemenshospital in Münster übertragen wurde.
Bis heute möchten die Clemensschwestern auf die Not der Menschen antworten, in der Krankenpflege, der Altenpflege und Sterbebegleitung, in der Seelsorge in Kirchengemeinden, der Hilfe für Nichtsesshafte und für Frauen in Not. Die für die Clemensschwestern prägende Barmherzigkeit hat eine von ihnen besonders vorgelebt: die Selige Schwester Maria Euthymia. Sie war während des Zweiten Weltkriegs mit der Pflege von Kriegsgefangenen betraut und behandelte sie alle ungeachtet ihrer Nationalität unterschiedslos und unter großer persönlicher Aufopferung. Ihr Handeln brachte ihr den Beinamen "Engel der Liebe" ein. Johannes Paul II. hat sie im Jahr 2001 selig gesprochen. Heute erinnert an sie das Euthymia-Zentrum hier am Mutterhaus der Clemensschwestern, mitten in der Stadt Münster.