Oblaten aus Burlo übernehmen im November die Klosterfürbitte
Pater Alfons Schüling OMI ist überzeugt davon, dass „Gott immer einen Weg findet“. Aus jeder Not und aus jedem Leid. „Das muss allerdings nicht immer der Weg sein, den wir uns als Menschen wünschen.“ Helfen könne in solchen Zeiten das Gebet - ein wichtiger Bestandteil des Klosterlebens in Mariengarden. Zwölf Patres und Brüder zwischen 94 und kurz über 30 Jahren leben und arbeiten im gleichnamigen Kloster in Burlo bei Borken als Oblaten der makellosen Jungfrau Maria (OMI) zusammen.
Zu ihrem Tagesablauf gehören die regelmäßigen Gebetszeiten um 6.30, 12.15 und 18.15 Uhr sowie die morgendliche Messe in der Hauskapelle. Die Gemeinschaft betet dabei nicht nur in eigenen Anliegen. Immer wieder bringen die Ordensbrüder auch Fürbitten vor Gott, die Menschen von außen an sie herantragen. Im Monat November übernehmen die Oblaten zudem die Klosterfürbitte des Internet-Seelsorge-Portals www.haus-der-seelsorge.
„Wir werden die Bitten, die uns über das Internet erreichen und aufnehmen“, verspricht Pater Schüling. Der Superior, der Obere des Ordenshauses, will sie ausdrucken und vor der Kapelle an die Pinnwand heften. „Damit alle diese Anliegen sehen und mit ins Gebet nehmen können“, sagt der Pater.
1398 erstmals erwähnt, lebten lange Zeit Zisterzienser im Kloster Burlo. Nach einer wechselvollen Geschichte kamen 1920 die Oblatenmissionare der makellosen Jungfrau Maria (OMI) ins Westmünsterland. Sie richteten später eine Privatschule ein, die Ende der 1960-er Jahre Gymnasium wurde. Bis heute ist der Orden Schulträger.
Das Internat ist inzwischen allerdings geschlossen, das 2008 renovierte Gästehaus mit 120 Plätzen kann seitdem für Exerzitien, Besinnungstage oder Freizeiten gebucht werden. Das dreizügige Gymnasium besuchen derzeit rund 750 Schülerinnen und Schüler, die von weltlichen Lehrern unterrichtet werden. Allerdings stellt der Orden mit Pater Tadeusz den Schulseelsorger. Und inzwischen sind auch zwei junge Oblatinnen, die in einer Gemeinschaft im Ort leben, mit ein paar Stunden am Gymnasium.
Dieses soll auf jeden Fall erhalten bleiben. Dafür macht sich Pater Schüling bei seinem Orden immer wieder stark: „Das ist unsere Chance, etwas für die Jugend zu tun“, sagt der 80-Jährige. Im Frühjahr wird er sein Amt als Superior abgeben – an einen jüngeren Mitbruder. Dieser soll den Orden auch finanziell zukunftsfit machen: „Damit wir Angebote wie die Schule erhalten können“, sagt Pater Schüling.
Das Gebet für andere, schwenkt der Superior thematisch um, sei ganz im Sinne von Ordensgründer Eugen von Mazenod: „Mit seinen Ordensregeln wollte er die Gebetszeiten der alten Mönche wieder aufleben lassen.“ Ganz so streng sehen die Patres und Brüder das in Burlo nicht mehr. Das Gebet ist ihnen weiterhin sehr wichtig, doch es muss auch im Alltag neben der Arbeit Platz finden. Fest eingeplant sind aber Laudes, Sext und Vesper.
Als Sohn einer adeligen Familie entschied sich von Mazenod für das Priestertum und gründete 1816 eine kleine Volksmissionarsgruppe, um wirksamer der Glaubensnot der Menschen begegnen zu können. Sein Wahlspruch „Den Armen die frohe Botschaft zu verkünden, hat mich der Herr gesandt“ bleibt für die Oblaten Ziel und Herausforderung zugleich. Im Jahr 1826 bestätigte der Papst die Missionarsgruppe als Orden mit dem Namen „Oblaten der makellosen Jungfrau Maria“. Eugen von Mazenod wurde 1975 selig-, 1995 heiliggesprochen.
Weitere Informationen unter www.mariengarden.de.