Mägde Mariens in Rheine übernehmen im November die Klosterfürbitte
Schwester M. Michaela Hehnel steckt voller Energie, Lebensfreude und Gottvertrauen. Sie glaubt fest, dass „er immer einen Weg findet“. Aus jeder Not und jeder Schwierigkeit. „Das muss allerdings nicht immer der Weg sein, den wir uns als Menschen wünschen.“ Helfen könne besonders in Krisenzeiten die Zwiesprache mit Gott, sagt Schwester Michaela. Das regelmäßige Gebet gehört für die „Mägde Mariens von der Unbefleckten Empfängnis“, die im St. Josefshaus an der Eckenerstraße in Rheine leben, zum festen Tagesablauf. Im Monat November übernimmt die Gemeinschaft aus neun Schwestern die Klosterfürbitte des Internet-Seelsorge-Portals www.haus-der-seelsorge.de. Sie schließen die dort eingetragenen Anliegen in ihre Gebete ein.
Mehrmals am Tag, um 6.45, 11.30, 15 und 17.30 Uhr, treffen sich die Schwestern in der Kapelle. Schwester Oberin M. Demetria Mainka und Schwester Michaela sehen die Klosterfürbitte auch für sich als Bereicherung: „So können wir teilhaben an den Sorgen der Menschen.“
Als weltoffene Gemeinschaft sind die Schwestern im Alter zwischen 63 und 90 Jahren, sofern es ihre Gesundheit erlaubt, nah bei den Menschen. Nachdem der Orden Mitte der 1990-er Jahre die Trägerschaft des St. Josefshauses nach fast 50 Jahren an den Deutschen Orden abgegeben hat, sind die Schwestern weiter gern gesehen auf den Stationen der Alten- und Pflegeeinrichtung. Schwester Michaela ist als Youngster der Gemeinschaft für die Seelsorge im Haus zuständig. Eine Aufgabe, die der quirligen Ordensfrau liegt. Beim Rundgang durchs Haus begrüßt sie jeden Bewohner mit Namen, bleibt kurz stehen, sagt ein freundliches Wort.
Die sozial-karitativ ausgerichtete Ordensgemeinschaft der Schwestern Mägde Mariens von der Unbefleckten Empfängnis wurde 1850 in Podrzecze/Posen von dem 1999 seliggesprochenen Edmund von Bojanowski gegründet. Ihre Verehrung für die Gottesmutter tragen die Schwestern im Namen. Für die Menschen da zu sein, ihnen Liebe und Aufmerksamkeit zu schenken, diesen Auftrag wollen Schwester Michaela und ihre Mitschwestern nach ihren Möglichkeiten vor Ort in Rheine leben.
Das Mutterhaus befindet sich im polnischen Wroc?aw (ehemals Breslau). Von dort aus werden die Schwestern in die Welt entsandt. Neben Deutschland wirken sie in Polen, Tschechien, der Slowakei, Italien, Frankreich, der Ukraine und Weißrussland sowie in Kamerun und Kanada. Wie vielen anderen Orden, fehlt auch den Mägden Mariens der Nachwuchs. Deshalb freuen sich die Schwestern sehr, dass sie am 1. Dezember eine neue Schwester in Rheine willkommen heißen können, die allerdings nicht neu in die Gemeinschaft eingetreten ist, sondern nur ihren Einsatzort verlegt.
Auch wenn die Schwestern einen eigenen Hausgeistlichen haben, der täglich morgens mit ihnen die Messe feiert, pflegen sie dennoch die Kontakte zur Pfarrei St. Dionysius. Bei der Fronleichnamsprozession gibt es regelmäßig eine Station vor dem Haus und zum Patronatsfest ihrer Kongregation laden die Schwestern die Seelsorger aus St. Dionysius ein.