Im Gebet Nähe zu Gott und Menschen schaffen: Gemeinschaft Verbum Dei übernimmt Fürbitte
Man findet sie im Trubel der Großstadt, in ihrem Haus an der Johannisstraße in Münsters Innenstadt. Man findet sie aber auch in der Stille der Natur, in ihrem Exerzitienhaus im Sendener Ortsteil Venne. Ob da oder dort oder irgendwo sonst auf der Welt: Die Mitglieder der Gemeinschaft Verbum Dei (lateinisch: Wort Gottes) sind untereinander und mit anderen Menschen im Gebet verbunden – auch und gerade, wenn die Münsteraner Schwestern von Verbum Dei im Monat Juli die sogenannte Klosterfürbitte im Internetportal www.haus-der-seelsorge.de übernehmen.
Die Gemeinschaft in Münster bilden drei Schwestern aus dem Haus in der Johannisstraße, darunter Anne Kurz und Isabel Nadal, sowie zwei Schwestern aus dem Venner Exerzitienhaus, darunter dessen Leiterin Gabriela Quezada. "Verbum Dei gehört zu den neuen Formen geweihten Lebens", sagt sie. Die päpstlich anerkannte Gemeinschaft wurde 1963 auf Mallorca vom kürzlich verstorbenen Jaime Bonet gegründet. Sie besteht aus drei Zweigen: Schwestern und Brüdern, die – wie in klassischen Ordensgemeinschaften – Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam geloben, sowie Ehepaaren. Die Mitglieder leben weltweit in kleinen Gemeinschaften. "Unser gemeinsames Charisma ist Gebet und Verkündigung", sagt Schwester Gabriela.
Begleitet werden die Mitglieder von der Familie Verbum Dei. Das sind Einzelpersonen und Familien, Priestern und Laien aller Altersgruppen, die – neben gegenseitigen Begegnungen – die Gemeinschaft im Gebet mittragen.
Da ist es wieder, das für Verbum Dei zentrale Motiv: Verbundenheit im Gebet. Es spielt für die Schwestern auch eine Rolle, wenn sie für andere beten, für diejenigen, die in das Fürbittbuch in der Venner Kirche St. Johannes der Täufer schreiben, oder für diejenigen, die ihre Anliegen unter www.haus-der-seelsorge.de eintragen. "Auch fürbittendes Gebet schafft Verbundenheit", erklärt Schwester Anne, "Menschen, für die man in Fürbitten eintritt, kommen einem nahe."
Das Gebet sehen die Schwestern auch als wertvolles Gegengewicht: "Im Leben geht es sonst vor allem um Effizienz und Lösungen", sagt Schwester Anne, "im Gebet aber geht es manchmal einfach nur um gemeinsames Aushalten – das ist oft schwieriger."
Dabei funktioniere das Gebet ähnlich wie ein Gespräch unter Menschen, meint Schwester Isabel: Es könne oberflächlich beginnen, bis man mit der Zeit merke, dass Gott einem wichtig geworden sei. "Mehr noch, als dass ich bitte, suche ich im Gebet die Begegnung mit Gott", beschreibt sie. Die Erfahrung seiner Nähe wolle Verbum Dei den Menschen vermitteln, deshalb seien die Häuser in Münster und Venne offene Häuser.
In diesen Häusern wird im Juli auch für die Anliegen aus dem Haus der Seelsorge mitgebetet werden: in der wöchentlichen Heiligen Messe an der Johannisstraße, im Morgengebet, im persönlichen Gebet jeder Schwester. Und die Schwestern freuen sich darüber, dass sie das tun können. "Wir brauchen das Gebet für andere ja auch selbst, damit unser geweihtes Leben fruchtbar für andere werden kann", sagt Schwester Anne.
Wer Verbum Dei im Juli seine ganz persönliche Bitte anvertrauen möchte, kann das unter www.haus-der-seelsorge.de tun. Weitere Infos über die Gemeinschaft gibt es unter www.verbumdei-muenster.de.