Arnsteiner Patres beten für die Nutzer im Haus der Seelsorge

"Pater Damian De Veuster ist die bekannteste Persönlichkeit unserer Ordensgemeinschaft", sagt Pater Heinz-Josef Catrein und fügt schmunzelnd hinzu: "Er hatte damals schon ein Händchen für die Öffentlichkeitsarbeit, denn er hat viele Briefe geschrieben." Der Heilige wird der "Apostel der Aussätzigen" genannt.

Die Erinnerung an den Missionar, der sich ab 1873 um Leprakranke auf der Insel Molokei in der Südsee kümmerte und 1889 im Alter von 45 Jahren an der Krankheit selbst verstarb, wird in der Kommunität der Arnsteiner Patres in Werne wach gehalten. "Wir haben in unserem Archiv Fotos, einen handgeschriebenen Brief und ein Messgewand von Pater Damian, der 2009 von Papst Benedikt XVI. heiliggesprochen wurde", berichtet der Provinzial weiter.

Seit 1955 leben und arbeiten die Arnsteiner Patres in Werne. Pater Heinz-Josef Catrein ist seit dreieinhalb Jahren in Werne und leitet als Provinzoberer die deutsche Ordensprovinz. Mit ihm leben acht Ruheständler in dem zum Kloster umgebauten Internat am St.-Christophorus-Gymnasium, das sich bis 1982 in Trägerschaft des Ordens befand. Im Oktober nehmen die Patres die Anliegen der Nutzer der Internetplattform "Haus der Seelsorge" des Bistums Münster mit in ihr Gebet auf.

"Pater Damian hat mit seinem Leben und Wirken die Begeisterung an der Missionsarbeit in Europa geweckt", informiert Pater Heinz-Josef Catrein. Er habe einer vergessenen Gruppe leidender Menschen eine Stimme gegeben und ihr Schicksal ins Bewusstsein der Menschen gehoben. Die Mission sei neben der Lehre, der Pfarrseelsorge und der Fürsorge für junge Menschen immer noch ein Aufgabenbereich des Ordens. "Doch heute ist alles sehr reduziert. Wir besitzen keine eigenen Schulen mehr. Einige Mitbrüder sind noch in der Pfarrseelsorge und einige in der Mission auf den Philippinen, in Peru und in Mosambik tätig", zählt er auf. 

Pater Damian de Veuster sei für viele Menschen eine Inspirationsfigur. "Er war handfest heilig", formuliert es der Arnsteiner Pater. Als Sohn eines Bauern habe er praktisch gearbeitet. "Er konnte eine Wasserleitung verlegen. Aber er hat beispielsweise in der Leprakolonie, in der etwa 600 Kranke fern ab jeder Zivilisation leben mussten, ein Orchester gegründet und auf diesem Weg Lebensfreude in das triste Dasein gebracht", würdigt er den "Apostel der Leprakranken". In ihren vom Aussatz entstellten Leibern erkannte er den leidenden Christus. Er gab ihnen ihre Würde und schenkte ihnen sein Leben. Er sei aber ebenso ein Mensch mit Ecken und Kanten gewesen, der auch nicht den Konflikt mit den Oberen gescheut hätte.

"Damian ging zu den Randgruppen. Das war und ist bis heute auch der Anspruch unseres Ordens. So übernehmen wir beispielsweise Seelsorgegebiete, die wenig attraktiv sind oder kümmern uns um benachteiligte Menschen. Ein Beispiel ist Pater Harald Adler, der sich in Manila für die Straßenkinder einsetzt", erklärt Pater Heinz-Josef Catrein, der selbst 23 Jahre in Norwegen in einer Gemeinde tätig war. Allerdings gäbe es in der deutschen Provinz nicht mehr viele junge Mitbrüder, die arbeitsfähig seien. "Die Mehrheit ist über 75 Jahre alt", berichtet der Provinzobere. "Ihre Aufgaben sind heute andere. Nun haben sie Zeit und nutzen diese zum Beispiel für gemeinsame Stundengebete oder die Anbetung. Jeden Tag feiern wir Gottesdienst und werden dann auch die Fürbitten der Menschen in unser Gebet aufnehmen", erläutert Pater Heinz-Josef Catrein. In die Zukunft  blickt er dennoch hoffnungsvoll, denn international wächst der Orden. "Besonders in Ländern, in denen die Not groß ist und die katholische Kirche keine einfache Stellung hat wie beispielsweise aktuell in Indonesien und Indien", berichtet er.

Weitere Infos zum Orden gibt es im Internet unter www.arnsteiner-patres.de. Das "Haus der Seelsorge" ist zu erreichen unter www.haus-der-seelsorge.de.

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