160 Ordensleute trafen sich bei einem Ordenstag in Münster

160 Ordensleute aus christlichen Gemeinschaften im Bistum Münster waren zum Ordenstag im Marienhaus und in der Mutterhauskirche der Franziskanerinnen in Münster zusammengekommen. Foto: Bistum Münster/Birgit Klöckner

„Was hat der Herr getan und gewirkt! Ich staune über das, was Jesus durch Sie gewirkt hat.“ Anerkennende und aufmunternde Worte fand Münsters Bischof Dr. Felix Genn in seiner Predigt beim Ordenstag 2022. Insgesamt 160 Ordensleute aus christlichen Gemeinschaften im Bistum Münster waren im Marienhaus und in der Mutterhauskirche der Franziskanerinnen in Münster zusammengekommen.

„Bitten Sie den Herren darum, dass Sie das Staunen nicht verlieren für die Augenblicke im Alltag, in denen etwas vom Himmel aufblitzt“, empfahl der Bischof den Ordensfrauen und Ordensmännern. Genn erinnerte sie daran, „was der Herr in Ihrem Leben auch in den Situationen getan hat, in denen das Leben sich verdunkelte.“ Es sei durchaus nachvollziehbar, dass einem solche Situationen „einfach unverständlich bleiben“, sagte der Bischof, zumal einem die religiöse Sozialisation eigentlich verbiete, Zweifel zu haben und man oft meine, Gott keine Frage stellen zu können. Das Gegenteil sei der Fall.

Genn wies darauf hin, dass Gott in manchen Psalmen Klagen vorgetragen würden, denen ebenso dunkle Situationen aus dem Leben früherer Menschen zugrunde lägen. Dies zeige, dass Gott so groß sei, dass auch Menschen von heute sich an ihn wenden könnten, betonte der Bischof. „Haben Sie keine Scheu, ihn zu fragen, dass er Ihnen den Sinn aufschlüsselt, warum es so oder so gekommen ist“, riet Genn. Er lud dazu ein, „den Herrn zu bitten, die Scheu zu überwinden, ihn zu fragen: Dass er uns den Mut und die Großherzigkeit schenkt, ganz transparent vor ihm zu sein.“
Begonnen hatte der Ordenstag, der unter dem Leitwort „Glauben – wenn mitten im Leben ein Stück Himmel aufblitzt“ stand, am Samstagvormittag (24. September). Zum Einstieg hatte die christliche Autorin Andrea Schwarz aus dem Emsland ein inspirierendes Geistliches Wort unter der Überschrift „Spiritualität des Alltags“ vorgetragen, das anschließend in einem moderierten Gespräch erläutert und vertieft wurde.

Nach dem Mittagessen hatten die Teilnehmenden sich in vier Workshops aufgeteilt. Eine Gruppe sang zusammen mit Ulrich Grimpe vom Referat Kirchenmusik im Bischöflichen Generalvikariat alte und neue geistliche Lieder. Eine andere Gruppe ließ sich von den Franziskanerinnen deren Neubau zeigen und die dahinterstehende Konzeption erklären. Eine dritte Gruppe erkundete das Kloster und das barrierefreie Hotel der Schwestern vom guten Hirten. Und eine vierte Gruppe ließ sich die Gründungsgeschichte und die heutigen Aktivitäten des Vereins „Ein Rucksack voll Hoffnung“ erläutern, der sich für die Belange von Bedürftigen in Münster engagiert.

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